JÄGER Busi­ness Blog

War­um es sich lohnt, Gum­mi- und Kunst­stoff-
Kom­po­nen­ten regel­mä­ßig zu modernisieren

22.09.2021   |   Tho­mas Dyckrup

Young student of electronics working on project
Fließband für Personalcomputer, Herstellungsprozess.

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Die Mate­ri­al­wis­sen­schaft ent­wi­ckelt sich stän­dig wei­ter. Jedes Jahr kom­men neue Werk­stof­fe auf den Markt, die leich­ter, robus­ter und umwelt­freund­li­cher als die bis­he­ri­gen sind. Es ergibt für Fer­ti­gungs­un­ter­neh­men also Sinn, regel­mä­ßig zu über­prü­fen, ob es für die von ihnen ver­bau­ten Kom­po­nen­ten eine bes­se­re Alter­na­ti­ve gibt. In der Pra­xis geschieht das aber rela­tiv sel­ten. Vie­le Entscheider*innen machen sich kei­ne Gedan­ken über das Opti­mie­rungs­po­ten­zi­al, das Gum­mi- und Kunst­stoff­tei­le bie­ten. Damit ver­zich­ten sie auf einen mög­li­chen Wettbewerbsvorteil.

Die Moder­ni­sie­rung von Kom­po­nen­ten aus Gum­mi und Kunst­stoff schafft Wettbewerbsvorteile

Fer­ti­gungs­un­ter­neh­men tau­schen Kom­po­nen­ten in der Regel nur dann aus, wenn ein Defekt vor­liegt oder die Anfor­de­run­gen an das Pro­dukt nicht län­ger erfüllt sind. Es kann sich aber auch loh­nen, ver­bau­te Gum­mi- und Kunst­stoff­tei­le ohne kon­kre­ten Anlass auf den Prüf­stand zu stel­len, denn moder­ne­re Alter­na­ti­ven bie­ten oft eine Rei­he von Vorteilen.

Der Ein­kaufs­preis ist geringer

Die Her­stell­ver­fah­ren für Gum­mi und Kunst­stoff ent­wi­ckeln sich stän­dig wei­ter. Im Zuge des­sen kön­nen Pro­duk­te durch die geziel­te Anpas­sung von Werk­stof­fen robus­ter und mit weni­ger Mate­ri­al­ein­satz her­ge­stellt wer­den. Bei­spiels­wei­se muss eine Schlauch­dich­tung aus Gum­mi weni­ger dick sein, da sie nicht so schnell reißt und eine gerin­ge­re Abnut­zung auf­weist. Es kommt auch vor, dass Unter­neh­men ein teu­res Mate­ri­al aus­ge­wählt haben, das die Pro­dukt­an­for­de­run­gen deut­lich über­trifft. Ange­sichts der stei­gen­den Roh­stoff­prei­se kann es sich in so einem Fall loh­nen, auf einen güns­ti­ge­ren Werk­stoff mit ähn­li­chen Eigen­schaf­ten umzusteigen.

Halbschale für die Windkraft nach­her
Halbschale mit grünem Netz vor­her

Die Fol­ge­kos­ten sinken

Pro­duk­te, die aus aktu­el­le­ren Mate­ria­li­en bestehen, haben eine län­ge­re Lebens­dau­er und müs­sen daher sel­te­ner gewar­tet oder aus­ge­tauscht wer­den, was den Ser­vice ent­las­tet. Auch ihre tech­ni­sche Mon­ta­ge ist ein­fa­cher. Bei­spiels­wei­se kön­nen Tei­le, die über­kopf mon­tiert wer­den, eine Kle­be­fo­lie ent­hal­ten, die eine tem­po­rä­re Befes­ti­gung wäh­rend der Arre­tie­rung ermög­licht. Alter­na­tiv kann das Unter­neh­men sei­ne Gum­mi- oder Kunst­stoff­kom­po­nen­ten direkt als fer­ti­ge Bau­grup­pen von sei­nem Pro­duk­ti­ons­part­ner beziehen.

Das Pro­dukt wird umweltfreundlicher

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist das The­ma Nach­hal­tig­keit. Neue­re Kom­po­nen­ten sind oft umwelt­freund­li­cher, da sie weni­ger Schad­stof­fe ent­hal­ten und zum Teil sogar bio­lo­gisch abbau­bar sind. Auch in der Pro­duk­ti­on belas­ten sie die Umwelt weni­ger, da ihre Her­stel­lung weni­ger Ener­gie und Mate­ri­al­ein­satz benö­tigt. Das ist ein gro­ßer Vor­teil für Unter­neh­men, die sich in ihrer Bran­che mit stren­gen gesetz­li­chen Auf­la­gen kon­fron­tiert sehen, ihr Image ver­bes­sern möch­ten oder gene­rell grü­ner wer­den wollen.

Die Beschaf­fungs­si­cher­heit steigt

In den Fokus der Auf­sichts­be­hör­den rücken immer wie­der Mate­ria­li­en, die umwelt- oder gesund­heits­schäd­li­che Stof­fe ent­hal­ten. Wer­den sie ver­bo­ten oder nimmt der Pro­du­zent sie aus ande­ren Grün­den vom Markt, ist für man­che Kom­po­nen­ten kein Nach­schub mehr erhält­lich. In dem Fall ergibt es für Fer­ti­gungs­un­ter­neh­men Sinn, die­se Tei­le zu über­ar­bei­ten und auf zukunfts­si­che­re Mate­ria­li­en umzusteigen.

Ver­schie­de­ne Modernisierungsansätze

Ent­schei­det sich ein Unter­neh­men dafür, eine Gum­mi- oder Kunst­stoff­kom­po­nen­te zu moder­ni­sie­ren, gibt es grund­sätz­lich zwei Ansatz­punk­te: das Her­stel­lungs­ver­fah­ren und die Pro­dukt­kon­fi­gu­ra­ti­on.

Opti­mie­rung des Herstellungsverfahrens

Bei der Her­stel­lung eines Gum­mi- oder Kunst­stoff­pro­dukts kommt es immer zu Mate­ri­al­ver­lus­ten. Wird das Teil gefräst oder gedreht, geht Mate­ri­al in Form von Spä­nen oder Schnitt­ab­fall ver­lo­ren. Im Spitz­guss ist der Ver­lust gerin­ger, aber auch hier bleibt immer etwas Mate­ri­al als Anguss zurück.

Beson­ders in der Gum­mi­pro­duk­ti­on ist die­ser Aus­schuss rele­vant, da der Vul­ka­ni­sie­rungs­pro­zess irrever­si­bel ist und Mate­ri­al­ab­fäl­le der Pro­duk­ti­on nicht wie­der zuge­führt wer­den kön­nen. Sol­che Mate­ri­al­ver­lus­te kön­nen durch ein effi­zi­en­te­res Werk­zeug- und Fer­ti­gungs­kon­zept redu­ziert werden.

Dar­über hin­aus ist es mög­lich, die Zyklus­zei­ten zu redu­zie­ren, indem man die Pro­dukt­kon­fi­gu­ra­ti­on anpasst. Je mas­si­ver bzw. dick­wan­di­ger ein Fer­ti­gungs­teil ist, des­to län­ger dau­ert das Hei­zen oder Abküh­len. Kon­stru­iert man das Teil jedoch dahin­ge­hend, dass die Wän­de dün­ner sind, ver­rin­gern sich die­se Zei­ten und die Pro­duk­ti­on wird beschleu­nigt. Gleich­zei­tig sin­ken Ener­gie­ver­brauch und Mate­ri­al­ein­satz, sodass die Kom­po­nen­te güns­ti­ger und umwelt­freund­li­cher wird.

Tipp 

Die Opti­mie­rung des Her­stel­lungs­ver­fah­rens scheint auf den ers­ten Blick Sache des Pro­duk­ti­ons­part­ners zu sein. Aller­dings stammt die Spe­zi­fi­ka­ti­on der Gum­mi- oder Kunst­stoff­kom­po­nen­te meist vom Kun­den. Kon­zi­piert die­ser ein Teil so, dass es ein­fa­cher gefer­tigt wer­den kann, pro­fi­tiert auch er von kür­ze­ren Lie­fer­zei­ten und gerin­ge­ren Kosten. 

Opti­mie­rung des Produkts

Gera­de älte­re Gum­mi- und Kunst­stoff­tei­le bestehen oft aus Mate­ria­li­en, die nicht mehr auf dem aktu­el­len Stand der Tech­nik sind. Sie auf den Prüf­stand zu stel­len und neu zu kon­zi­pie­ren lohnt sich in der Regel. Eine simp­le Ände­rung des Mate­ri­als kann eine Kom­po­nen­te leich­ter, robus­ter und unemp­find­li­cher machen. Auch eine Über­ar­bei­tung der Geo­me­trie kann sich loh­nen, oft in Ver­bin­dung mit einem ande­ren Mate­ri­al. Ver­wen­det man zum Bei­spiel einen robus­te­ren Werk­stoff, kön­nen die Außen­wän­de einer Kom­po­nen­te dün­ner gestal­tet sein, bei glei­cher Wider­stands­fä­hig­keit. Dadurch sin­ken sowohl der Mate­ri­al- als auch der Energieverbrauch.

Auch bei moder­ne­ren Kom­po­nen­ten kann es sich loh­nen, über einen Mate­ri­al­wech­sel nach­zu­den­ken, ins­be­son­de­re bei teu­ren Werk­stof­fen. Es kommt vor, dass Konstrukteur*innen Mar­ken­na­men syn­onym mit der Mate­ri­al­be­zeich­nung ver­wen­den und dadurch unbe­ab­sich­tigt Pre­mi­um­tei­le ver­bau­en, obwohl der Kun­de dies nicht expli­zit gewünscht hat. In so einem Fall ist es oft rat­sam, auf eine güns­ti­ge­re Alter­na­ti­ve zu wech­seln, die den rea­len Anfor­de­run­gen genau­er entspricht.

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Zusam­men­ge­fasst

Moder­ni­sie­rungs­maß­nah­men beschrän­ken sich in Fer­ti­gungs­un­ter­neh­men meist auf Pro­zes­se und Infra­struk­tur. Die ver­bau­ten Kom­po­nen­ten haben nur weni­ge Entscheider*innen auf dem Schirm. Dabei kann es sich loh­nen, Gum­mi- und Kunst­stoff­tei­le regel­mä­ßig auf den Prüf­stand zu stel­len und nach­zu­schau­en, ob sich eine bes­se­re Lösung fin­den lässt. Alter­na­ti­ve Mate­ria­li­en sowie moder­ne­re Werk­zeug­kon­zep­te und Her­stel­lungs­ver­fah­ren sor­gen dafür, dass Kom­po­nen­ten immer güns­ti­ger, robus­ter, leis­tungs­fä­hi­ger und umwelt­freund­li­cher wer­den. Wer sie in regel­mä­ßi­gen Abstän­den aktua­li­siert, kann oft Wett­be­werbs­vor­tei­le realisieren.

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Autor: Tho­mas Dyckrup

Tho­mas Dyck­rup ist seit 2007 bei Jäger tätig. Der gelern­te Groß- & Außen­han­dels­kauf­mann lei­tet seit 2019 den Stand­ort Olden­burg, nach Sta­tio­nen im Ver­triebs­in­nen­dienst und im Key Account Management. 

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